Pressemitteilung der Stadt Norderstedt

03.11.2023
Norderstedt

Nie wieder ist jetzt. Stadt Norderstedt und Verein „Chaverim“ erinnern gemeinsam – und setzen gemeinsam ein Zeichen

Norderstedt. Erinnerungsarbeit ist wichtiger denn je. Die Stadt Norderstedt und der Norderstedter Verein „Chaverim – Freundschaft mit Israel“ nehmen Gedenktage, die an die „Reichspogromnacht“ (9. November) sowie an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnern (Holocaust-Gedenktag am 27. Januar), zum Anlass, gemeinsam ein klares Zeichen zu setzen: Nie wieder ist jetzt.
Mit Blick auf den aktuellen Nahostkrieg, ausgelöst durch den blutigen Überfall der radikalislamischen Hamas, sagte Ayala Nagel, Vorsitzende von „Chaverim“: „Wir trauern und gedenken der Millionen Opfer des Holocaust – und jetzt noch um mehr als 1000 unschuldige Opfer mehr. Wir sind sehr dankbar dafür, dass die Stadt Norderstedt so fest an unserer Seite steht.“ Für Norderstedts II. Stadträtin und Kulturdezernentin Katrin Schmieder ist es in diesen Tagen wichtiger denn je, hierzulande klare Zeichen gegen jede Form von Antisemitismus zu setzen.
Am Donnerstag, 9. November, erinnern die Stadt und der Verein wie in den Vorjahren an die verhängnisvolle Nacht vom 9. auf 10. November 1938, als Synagogen überall in Deutschland geschändet und zerstört wurden. Hunderte von Jüdinnen und Juden wurden aus ihren Wohnungen und Geschäften gezerrt und innerhalb weniger Tage entwürdigt und ermordet. Die „Reichs-Pogromnacht“ am 9. November 1938, genau vor 85 Jahren, war der Auftakt zu dem, was die Nationalsozialisten „die Endlösung der Judenfrage“ nannten. Ab 15 Uhr findet eine Gedenkfeier mit Kranzniederlegungen an der KZ-Gedenkstätte Wittmoor am Fuchsmoorweg in Norderstedt statt. Damit möchten die Veranstalter*innen ein klares Zeichen setzen: Das was damals passiert ist, darf nie wieder passieren. Die Gedenkfeier ist öffentlich. Für die Stadt wird Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder sprechen.
Am Abend des 9. November findet zudem eine Lesung in der Stadtbücherei Norderstedt-Mitte statt. Ab 19.30 Uhr liest Barbara Brix aus Clara und Walter Bacher / Hamburg – Theresienstadt – Auschwitz. Die Autorin hat die Geschichte des im KZ Ausschwitz ermordeten Hamburger Lehrerpaars Clara und Walther Bacher eindrucksvoll erforscht und aufgeschrieben. Vor dem Gymnasium Klosterschule am Berliner Tor in Hamburg liegen drei Stolpersteine. Zwei davon sind Clara Bacher und ihrem Mann, Dr. Walter Bacher, gewidmet. Er war bis 1933 ein fortschrittlicher, hochgeschätzter Lehrer an dieser Schule - bis zu einer folgenschweren Pausenkonferenz, die den Ankauf eines Hitlerbildes, die Übertragung der Führerrede am 1. Mai in die Aula der Schule sowie die „nichtarische Abstammung“ von Mitgliedern des Lehrerkollegiums thematisierte. Für ihn und seine Frau, beide Kinder jüdischer Eltern, begann an diesem Tag ein beruflicher und persönlicher Niedergang.

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