Ein Weihnukka-Konzert mit Stella’s Morgenstern

Montag, 10.12.2018

Das Duo begeisterte in der Norderstedter Paul-Gerhard-Kirche. Es wurden auch ernste Lieder wie „Shterndl“ von Moshe Kulbak gespielt.

10.12.2018

Norderstedt.  Chanukka, das jüdische Lichterfest, und die christliche Adventszeit zu einer Feier zu vereinen, ist heute wieder möglich, wie das Weihnukka-Konzert des Kulturvereins Chaverim und des Duos Stella’s Morgenstern mit Sängerin Stella Jürgensen und Gitarrist Andreas Hecht in der gut besuchten Paul-Gerhardt-Kirche zeigte. Trotzdem war dem Publikum bewusst, dass genau dieses Miteinander aufgrund der aktuellen Rechts-Strömungen in der Gesellschaft gefährdet ist.

„Das Fest Chanukka feiert den Frieden, und das ist aktueller und notwendiger denn je“, sagte Stella Jürgensen, die mit ihrer klaren Stimme überzeugte und viel Wissenswertes über die Lieder, ihre Inhalte und Ursprünge erzählte, darunter die Geschichte des schottischen Liedes „Cherry Tree Carol“ aus dem 15. Jahrhundert. So soll die schwangere Maria ihren Ehemann Josef gebeten haben, ihr ein paar Kirschen zu pflücken. Der aber sagte, sie solle doch den Erzeuger ihres Kindes darum bitten. Gott hörte das, und prompt bogen sich die Kirschzweige zu Maria hinab. Das wiederum brachte Josef dazu, seine Frau als Königin von Galiläa zu ehren.

Chanukka-Tanz in der Kirche

Das Duo brachte auch Ernstes wie das Lied „Shterndl“ von Moshe Kulbak, der 1940 ermordet wurde und seine Familie bat, seinem Sohn das Kaddisch, das Totengebet, zu lehren, damit er es für ihn beten könne. Nachdenklich-heiter wurde es mit dem „New Year Song“ des Liedermachers Merose aus Tel Aviv, in dem um Liebe im Alter geworben wird.

Zuvor aber brachten Stella Jürgensen und Andreas Hecht die Zuhörer mit dem Chanukka-Tanz von Woody Guthrie zum Tanzen. Mit dem wundervollen Lied „Es ist ein Ros’ entsprungen“ als Zugabe schickte das Duo das Publikum beseelt nach Hause.

( lin )

© Hamburger Abendblatt 2018 – Alle Rechte vorbehalten.